Und wieder mal ist sie in aller Munde, die liebe Riesterrente. Lohnt sich, lohnt sich nicht?
Wo liegt eigentlich das Problem bei Riester? Nicht da, wo wir es vermuten. Es liegt einfach in dem riesigen Verwaltungsaufwand, den jeder einzelne Vertrag mit sich bringt.
Kurz zu der Förderung (nicht steuerlich)
Ich mache einen Riestervertrag und zahle 4% von meinem Brutto ein, von dem ich vorher meine Förderung abgezogen habe. Klingt doch logisch? Nein, versteht kein Mensch und es wird noch verrückter. Fangen wir mit den Förderungen an, für den Antragsteller gibt es 175€ pro Jahr Förderung. Für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, gibt es 185€, für jedes Kind, das ab 2008 geboren wurde, gibt es 300€ Förderung pro Jahr.
Wie berechne ich nun meinen Beitrag, um die volle Förderung zu bekommen?
Mein Brutto beträgt 1500€, davon 4% entsprechen 60€. 60€ x 12 Monaten entspricht 720€ Beitrag. Davon wird aber meine Förderung abgezogen. Für mich 175€, für mein Kind aus dem Jahr 2007 185€ und für mein zweites Kind aus dem Jahr 2008 300€. Also 720€ minus 175€ minus 185€ und noch einmal minus 300€ ergibt 60€. Diese geteilt durch 12 Monate ergibt 5€ Monatsbeitrag für 660€ Förderung pro Jahr. So ist der Weg.
Doch was passiert jetzt?
Die Versicherung fragt bei mir nach , nach meinem Brutto, meinen Kindern, alles in einem Fragebogen. Ich beantworte alles und nun geht dieser Fragenbogen mit meinen Antworten auf Reisen:
Zur Versicherung, zum Finanzamt, zur Zulagenstelle – hin und zurück usw. Jeder prüft meine Angaben bevor ich in meinem Vertrag die Zulagen gutgeschrieben bekomme. Selbstverständlich müssen diese Tätigkeiten alle bezahlt werden.
Von daher haben die Riesteranbieter seitens der Politik eine Veränderung gewünscht. Sie müssen zu mindestens im Jahr 2021 noch eine Beitragsgarantie von 100% sowie eine Rendite von 0,9% garantieren. Die Garantie wird zum 01.01.2022 auf 0,25% gesenkt, das steht fest für Neuverträge ab 2022. Damit bleiben die Kosten aber in gleicher Höhe. Da führt dazu, dass die Anbieter dieses Produkt nicht mehr anbieten wollen / werden. DWS nimmt ab 01.07.2021 keine Riester Anträge mehr an um nur ein Beispiel zu nennen.
Das wiederum ist sehr schade. Das Produkt war für denjenigen gedacht, der sich um die Kindererziehung überwiegend kümmert und dadurch weniger Einkommen und damit später weniger Rente bekommt.
Für Altverträge, also bis zum 31.12.2021, wird sich nichts verändern, ob Riester ab 2022 noch angeboten wird, das weiß keiner zur Zeit.
Grundsätzlich ist mein Leitsatz, unterschreibt nichts, was ihr nicht zu 100% versteht.
Bei Fragen zu diesem Thema, schickt mir einfach eine Nachricht.